»In einer Person« ist John Irvings neuster Roman, in dem er keine Geschichte erzählt, sondern eine Person.
Billy wächst in einer behüteten Kleinstadt in Vermont auf, ohne leiblichen Vater, dafür mit engagiertem Stiefvater und engstirniger Mutter. Diese fürchtet nichts mehr, als dass ihr Sohn dem gleichen Schicksal verfällt, wie der leibliche Vater, der die Familie zu Gunsten seiner einzigen Liebe, in Richtung anderes Ufer verlassen hat. Billy ist sein ganzes Leben lang zwischen verschiedenen Rollen und Erwartungen hin und her gerissen, auf der Suche nach seinem Vater; in ihm.
Der noch immer schein-akzeptierte Umgang mit der eigenen Sexualität und die distanzierten Beschreibungen der AIDS-Sterbewelle machen diesen Roman zu einem bereichernden und diskussionsfähigen Stoff. Er ist aber sicher kein typischer Irving Roman, denn es gelingt Irving so meisterhaft die Zerrissenheit des Ich-Erzählers darzulegen, dass auch dem Leser die Identifikation schwer fällt …mehr
Wer den „typischen“ neuen Irving sucht, wird sicherlich Chad Harbach – Die Kunst des Feldspiels lieben.