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James McBride – Der heilige King Kong

Der heilige King Kong ist ein Roman, der unaufgeregt fesselt. Ein subtiler Erzählstil, der scheinbar immer wieder vom Geschehen weglotst und damit genau das Gegenteil erreicht – in den Bann zu ziehen.

Das Leben des hautberuflichen Säufers „Sportcoat“ und nebenberuflichen Diakons der Gemeinde Five Ends nimmt eine entscheidende Wende, als er, im Rausch des Alkohohls und der übersinnlichen Kraft seiner verstorbenen Frau, seine Pistole auf den Drogendealer des Sozialbauviertels richtet und abdrückt. Es ist nicht zuviel verraten, dass der Drogendealer überlebt, auch Dank der Hilfe des Säufers und Diakons. Wie konnte es dazu kommen und vor allem was hat Sportcoat damit angerichtet? James McBride erzählt eine Geschichte von Menschen die hoffnungsvoll nach New York gekommen sind, um etwas aufzubauen an das sie glauben. Stattdessen wurden und werden sie ins Abseits gerückt, kämpfen ums Überleben und gegen sich selbst…. und immer wieder beschleicht einen das Gefühl, dass sich vom Zeitpunkt der Handlung (1969) bis heute nur wenig in Bezug auf Chancengleichheit und Toleranz verändert hat. Ein Roman der keine Geschichte von damals erzählt, sondern hochaktuell und lebensbejahend daher kommt.

Nicht zu Unrecht, hat es „Der heilige King Kong“ auf die Auswahlliste der Lieblingsbücher von Barack Obama geschafft.

James McBride ist Autor, Musiker, Drehbuchschreiber, und Journalist. Durch seinen autobiografischen Roman „Die Farbe von Wasser“ wurde er weltberühmt.

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